Leseprobe aus:
"Erinnerung an Samana" von Manuela Mendez
Er
lenkte den Wagen durch die vielbefahrene Stadt und steuerte auf die Autobahn
Richtung Norden zu. Sein Ziel hieß Samanà.
Carlos
hatte keine große Eile. Er fuhr in gemäßigtem Tempo, hörte seine
Lieblingssongs und ließ seine Gedanken schweifen. Über diese Autobahn war er
mit seinem Seesternchen gefahren. Wie lange ist das schon her? Was war seit
diesen glücklichen Tagen nur passiert…
Gegen 21 Uhr erreichte er Las Galeras und parkte seinen
Wagen in Strandnähe. Langsam schlenderte er am Strand entlang und kam
schließlich zu der kleinen Bucht, in der er und Kira so schöne Stunden
verbracht hatten. Er setzte sich nah am Ufer in den Sand und betrachtete das
ruhig vor ihm liegende Meer. Er wurde nun auch ganz ruhig und seine Gedanken
galten nur noch ihr: seiner so sehr geliebten Kira.
Carlos zog sich aus und legte seine Kleidung ordentlich
zusammen. Die Nacht war dunkel und er brauchte keine Zuschauer zu fürchten.
Nackt legte er die wenigen Meter bis ins Wasser zurück und tauchte in das
herrlich warme Meerwasser ein. Er schwamm, bis er keine Kraft mehr hatte und
legte sich dann in das seichte Wasser am Ufer. Hier hatte er mit ihr gelegen
und jede einzelne Szene dieser Nacht erschien in seinem Gedächtnis.
Wieder streichelte er ihre weiche Haut und küsste ihren
salzig schmeckenden Mund. Er fühlte, wie sich ihre Brustspitzen unter seinen
zärtlichen Fingern verhärteten und sie leise aufstöhnte, als er sie behutsam
zwischen ihren leicht geöffneten Schenkeln berührte. Er streichelte und küsste
jede Stelle ihres Körpers und ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, als sie
ihre Hände um seine erregte Männlichkeit legte. Sie hatte sich ihm weit
geöffnet und als er in sie eindrang, war das Gefühl einfach unbeschreiblich. Er
erlebte wieder diesen wahnsinnigen Rausch, den sie damals gefühlt hatten, als
sie gemeinsam dem Höhepunkt entgegenstrebten und die Explosion die kurz darauf
ihre Körper erfasst hatte…
Carlos setzte sich in das kurze Gras und dachte daran,
wie schön es hätte werden sollen. Er hatte für sie ein Haus gekauft und darin
hätten sie ihr Glück genießen können. Kira hatte sich Kinder von ihm gewünscht
und wie gerne hätte er ihr diesen Wunsch erfüllt. Einen Jungen und ein Mädchen
hatte sie gesagt und vielleicht wären es Zwillinge, denn Zwillingsgeburten
waren in der Ortega Familie schon des öfteren vorgekommen.
Carlos ließ seinen Gefühlen und seinen aufgestauten
Tränen freien Lauf. Er weinte um sein Seesternchen Kira und um ihr verlorenes
Glück.
Als er keine Tränen mehr hatte, wusch er sich im Meer den
Sand vom Leib und aus den Haaren und dann kleidete er sich an. Ordentlich band
er die Haare zum Pferdeschwanz und strich seinen Anzug glatt. Dann machte er
sich auf den Weg zu seinem Wagen, um den letzten Punkt auf seiner Liste in
Angriff zu nehmen. Er schaute auf seine Uhr, es war bereits 2 Uhr morgens und
die Zeit schien ihm perfekt. Es würde kein Verkehr auf der Autobahn sein und
das war gut so…
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